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Die Wahl des richtigen Eluenten in der Chromatographie ist von entscheidender Bedeutung - insbesondere bei der Ionenaustauschchromatographie (auch als Ionenchromatographie oder IC bekannt) - ebenso wie die Wahl der richtigen Säule. Beide müssen harmonisch zusammenarbeiten, um eine optimale Trennleistung zu erzielen. In der Chromatographie sprechen wir oft vom "Dreieck der Abhängigkeit" - der wechselseitigen Beziehung zwischen den Analyten, der stationären Phase und dem Elutionsmittel. Dieser Blogbeitrag beleuchtet den Eluenten als zentralen Bestandteil dieses Dreiecks. Dabei wird die Rolle der mobilen Phasen in der IC erörtert, verschiedene Eluenttypen vorgezeigt und welche Aspekte bei der Auswahl und Vorbereitung eines Eluenten für Ihre spezifische Anwendung zu berücksichtigen sind.

Das «Dreieck der Abhängigkeit»

Abbildung 1 veranschaulicht, wie dieses Konzept speziell auf die Ionenchromatographie anwendbar ist. Jede der drei Komponenten – Analyten, stationäre Phase und Eluent – spielt im Trennungsprozess eine entscheidende und miteinander verbundene Rolle. Das Ändern einer Komponente beeinflusst die anderen. Wird das Gleichgewicht zwischen ihnen gestört, kann dies die Peakauflösung, die Analytretention und die Gesamtleistung der Methode negativ beeinflussen.

Das Verständnis dieses Dreiecks ist für die Entwicklung effektiver Ionenchromatographiemethoden von entscheidender Bedeutung. Es bietet einen einfachen Rahmen zur Fehlerbehebung und Optimierung der Trennstrategie für bestimmte analytische Herausforderungen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Eigenschaften des Eluenten zu kennen, die die Analyttrennung beeinflussen können. Dadurch können Sie diese Eigenschaften zu Ihrem Vorteil nutzen und die bestmögliche Leistung bei Ihrer IC-Analyse erzielen.

Abbildung 1. Abhängigkeitsdreieck in der Ionenchromatographie (adaptiert aus [1]).

Was ist der Eluent bei der Ionenchromatographie?

Abbildung 2. Darstellung des Strömungspfads eines Anionen-IC.

In der Chromatographie ist der Eluent (mobile Phase) die flüssige Lösung, die die Analyten durch die Trennsäule (stationäre Phase) transportiert (Abbildung 2). Vor dem Eintritt in die Hochdruckpumpe wird der Eluent mit einem Eluent Degasser entgast. Anschließend fließt er durch einen Injektor (dargestellt ist ein 6/2-Injektor), bevor er durch die Säule gepumpt wird. Die Analyten werden nach dem Passieren der Säule nachgewiesen.

Die Suppression dient in der Ionenchromatographie dazu, Leitfähigkeitseinflüsse des Eluenten zu eliminieren. Es reduziert das Hintergrundrauschen auf ein Minimum und ermöglicht ein höheres Signal-Rausch-Verhältnis für die resultierenden Peaks. Dieser Suppressionsschritt erfolgt zwischen der Säule und dem Detektor.

Der Eluent spielt aufgrund seiner Wechselwirkungen mit der Säule eine entscheidende Rolle bei der Trennung der Analyten. Bei der Ionenchromatographie basiert das Elutionsmittel üblicherweise auf Säuren, Basen oder Salzen. Die konkrete Zusammensetzung hängt von der Ladung des zu trennenden Ions ab. Bei der Anionenanalyse basiert der Eluent in der Regel auf Gemischen aus Natriumcarbonat/Natriumbicarbonat, Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid. Eluenten für die Kationenanalyse basieren üblicherweise auf niedrigen Konzentrationen von Salpetersäure, Schwefelsäure oder Methansulfonsäure.

Wie bei allen Trennungen mittels Flüssigkeitschromatographie ist die mobile IC-Phase der Parameter, der sich am einfachsten ändern lässt, um die Analyttrennung zu beeinflussen. Im Gegensatz dazu sind die Säule und das Detektionssystem in den meisten Fällen vordefiniert. 

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Überlegungen zur Auswahl und Vorbereitung eines Eluenten in der Ionenchromatographie

Die Auswahl eines geeigneten Eluenten kann anhand verschiedenster Kriterien erfolgen. Dabei sind unter anderem folgende Parameter zu berücksichtigen [1–8]: 

Eluentenvorbereitung

Zur Herstellung von Eluenten für die Ionenchromatographie sollten nur Chemikalien höchster Qualität verwendet werden. Verunreinigungen durch andere Ionen wirken sich direkt auf die Peaktrennung und die gemessene Leitfähigkeit aus. Die Verwendung von Reagenzien mit geringerer Reinheit kann daher die Quantifizierung der Zielanalyten erheblich beeinträchtigen.

Darüber hinaus darf zur Verdünnung dieser Chemikalien nur Reinstwasser (Typ 1) verwendet werden. 

Nach der Herstellung werden frische Eluenten häufig mikrofiltriert (0,2 µm), um unerwünschte Partikel zu entfernen. Diese können sich am Eingang der Säule ansammeln und so ihre Lebensdauer verkürzen. Darüber hinaus können IC-Systeme mit Ansaug- und Inline-Filtern ausgestattet werden, die dazu beitragen, dass keine Partikel in den Eluentenstrom gelangen.

Das Entgasen des Eluenten ist notwendig, da Luftblasen das Detektionssignal direkt beeinflussen. Dies kann entweder durch manuelles Vakuumentgasen des Eluenten vor der Messung oder durch die Verwendung eines Inline-Eluent-Degasser im Flussweg des Geräts erfolgen (Abbildung 2). 

Herstellungskonstanz

Nach der Herstellung, gründlichem Mischen und Entgasen müssen Eluenten sachgerecht gelagert werden. Eluenten, die nicht mit Kohlendioxid aus der Umgebung reagieren, können in verschlossenen Flaschen mit speziellen Kappen und Staubfiltern aufbewahrt werden. Für alkalische Eluenten mit geringer Pufferkapazität, die zur Reaktion mit CO2 aus der Umgebungsluft neigen, sind COAbsorber unerlässlich (siehe Absorber, der mit der Eluentenflasche verbunden ist; Abbildung 2). 

Kompatibilität der Nachweismethoden

Das Elutionsmittel sollte die Detektionsmethode nicht beeinträchtigen, etwa durch eine hohe Grundleitfähigkeit, eine starke UV-Absorption bei der gleichen Wellenlänge wie der Analyt oder durch eine chemische Reaktion mit den Zielanalyten. Nur so lassen sich eine stabile Basislinie, reproduzierbare Retentionszeiten und eine hohe Nachweisempfindlichkeit gewährleisten. [4].

Chemische Reaktivität und Konzentration des Eluentions 

Die für den Eluenten verwendeten Chemikalien dürfen keine unerwünschten Reaktionen mit der stationären Phase eingehen und müssen chemisch stabil sein, um Interferenzen oder eine Zersetzung während der Analyse zu vermeiden [5]. Daher ist es notwendig, die Eigenschaften der stationären Phase zu kennen. Hersteller beschreiben häufig die Standardbedingungen sowie die Einschränkungen der stationären Phase – beispielsweise den geeigneten pH-Bereich oder die Zugabe organischer Modifikatoren.


Lesen Sie unseren weiterführenden Blogbeitrag zur Auswahl einer IC-Säule und erfahren Sie, wie Sie die Trennung Ihrer Analyten gezielt optimieren können.

Best Practice für Trennsäulen in der Ionenchromatographie (IC) – Teil 2

Wie die Zusammensetzung des Eluenten die Trennung der Analyten beeinflusst

Die Zusammensetzung des Eluenten spielt eine entscheidende Roll bei der Trennung der Zielionen, da sie deren Retentionszeiten beeinflusst. Im Folgenden sind die wichtigsten Einflussfaktoren aufgeführt.

In der IC führt eine Erhöhung der Eluentkonzentration häufig zu kürzeren Retentionszeiten und einer schnelleren Trennung. Gleichzeitig steigt jedoch die Hintergrundleitfähigkeit.

Bei überladenen Analytpeaks (hohe Matrixkonzentration) kann die schwächere Retention der Eluentionen (höhere Eluentkonzentrationen) im Vergleich zum überladenen Analytpeak zu Peak-Tailing führen (Abbildung 3), während eine stärkere Retention des Eluentions (niedrigere Eluent-Konzentrationen) Peak-Fronting verursachen kann (Abbildung 4). 

Nehmen wir als Beispiel den Chloridpeak im Meerwasser. Bei Peak-Fronting verschiebt sich der überladene Chloridpeak in Richtung früher eluierende Komponenten wie organische Säuren oder Spuren von Oxohalogeniden. Beim Peak-Tailing hingegen verschiebt sich der Chloridpeak in Richtung später eluierende Ionen wie Nitrit und Bromid [6].

Abbildung 3. Einfluss der Eluentkonzentration auf die Peakform (Fronting oder Tailing) bei überladenen Bromidpeaks (0,1, 1, 10, 100, 300 und 500 mmol/l Bromid) unter Verwendung unterschiedlicher Natriumhydroxidkonzentrationen als Eluent. Abbildung adaptiert nach Wahab et al. [6].
Abbildung 4. Einfluss der Eluentkonzentration auf die Peakform (Fronting oder Tailing) bei überladenen Bromidpeaks (0,1, 1, 10, 100, 300 und 500 mmol/l Bromid) unter Verwendung unterschiedlicher Konzentrationen von Carbonat-/Hydrogencarbonat-Eluenten. Abbildung adaptiert nach Wahab et al. [6].

Abbildung 5. pH-Einfluss des Eluenten auf die Retentionszeit häufiger Anionen (1. Fluorid, 2. Chlorid, 3. Nitrit, 4. Bromid, 5. Nitrat, 6. Phosphat und 7. Sulfat) mit der Metrosep A Supp 19 - 150/4.0 Säule unter Verwendung des Standard-Carbonat-Eluenten [10].

Änderungen des pH-Werts des Eluenten führen zu Verschiebungen im Dissoziationsgleichgewicht des Analyten und damit zu einer Änderung der Retentionszeit des Analyten (Abbildung 5).

Der pH-Wert muss in einem bestimmten Bereich gehalten werden, der eine Degradation oder Veränderung der stationären Phase verhindert, insbesondere bei Säulen auf Silica-Basis, die empfindlich auf extreme pH-Bedingungen reagieren [7,9].

Darüber hinaus reagieren Detektionsmethoden wie die Leitfähigkeit und UV-Absorption empfindlich auf pH-Änderungen. Ein konstanter pH-Wert minimiert das Basislinienrauschen und verbessert die Nachweisempfindlichkeit [8]. 

Für eine effektive Trennung empfehlen wir, zunächst einwertige Ionen zu isolieren, gefolgt von mehrwertigen. Die Einführung mehrwertiger Ionen inmitten einwertiger Ionen durch Erhöhung der Eluentenstärke oder durch Änderung des pH-Werts des Eluenten birgt erhebliche Risiken. Diese Trennungen (und damit die Peakauflösung) sind besonders anfällig gegenüber Säulenalterung und chargenbedingte Schwakungen.

Puffer stabilisieren den pH-Wert einer Lösung. Ein geeigneter Puffer gewährleistet durch die Aufrechterhaltung einer stabilen pH-Umgebung zuverlässige, genaue und reproduzierbare Ergebnisse. Dies ist insbesondere für Analyten wie Säuren und Basen relevant. Ihre Ladung hängt von der Säure-Base-Dissoziationskonstante ab, die wiederum vom pH-Wert des Eluenten beeinflusst wird [1]. 

Dissoziationskonstanten werden auch von der Temperatur beeinflusst. Daher beeinflussen Temperaturänderungen die Verweilzeit, insbesondere bei Säuren und Basen. Ein Säulenofen sorgt für konstante Temperaturbedingungen und gewährleistet so stabile Messungen.

Bei der Verwendung von Carbonateluenten bei höheren Temperaturen tritt ein V-förmiger Effekt auf, bei dem einwertige Anionen früher und mehrwertige Anionen später eluieren (Abbildung 6). Bei Hydroxid-Eluenten ist dieser Effekt als hydroxid-induzierter geneigter -V-Effekt bekannt (Abbildung 7), da hierbei alle Ionen, insbesondere mehrwertige Anionen, verzögert eluieren. 

Abbildung 6. V-förmiger Effekt der Temperatur auf die Retentionszeit der Standardanionen (1. Fluorid, 2. Chlorid, 3. Nitrit, 4. Bromid, 5. Nitrat, 6. Phosphat und 7. Sulfat) mit der Metrosep A Supp 19 - 150/4.0-Säule unter Verwendung des Standardcarbonat-Eluenten [10].
Abbildung 7. Hydroxid-Effekt der Temperatur in Form eines geneigten V auf die Retentionszeit der Standardanionen (1. Fluorid, 2. Chlorid, 3. Nitrit, 4. Bromid, 5. Nitrat und 6. Sulfat) mit der Metrosep A Supp 19 – 150/4.0-Säule unter Verwendung eines 30 mmol/l Hydroxid-Eluenten.

Abbildung 8. Auswirkungen der Verwendung eines organischen Modifiers (Methanol) auf die Retentionszeit der Standardanionen (1. Fluorid, 2. Chlorid, 3. Nitrit, 4. Bromid, 5. Nitrat, 6. Sulfat und 7. Phosphat) mit der Metrosep A Supp 19 - 150/4.0-Säule unter Verwendung eines Carbonat-Eluenten [10].

Die Zugabe eines organischen Lösungsmittels (z. B. Methanol, Aceton oder Acetonitril) zu wässrigen Eluenten hat im Allgemeinen wenig Einfluss auf die Retentionszeit nicht polarisierbarer Ionen (z. B. Fluorid, Chlorid, Natrium, Calcium usw.). Polarisierbare und weniger hydrophile Ionen (z. B. Iodid, Thiocyanat, organische Ammoniumkationen usw.) eluieren bei Verwendung eines organischen Modifiers typischerweise früher.

Darüber hinaus werden organische Modifiers häufig eingesetzt, um die Ionisierung innerhalb der Elektrospray-Ionisationsquelle zu erhöhen, wenn ein Ionenchromatograph mit einem Massenspektrometer gekoppelt wird.

In der Ionenchromatographie lassen sich die Retentionszeiten der Kationen durch Zugabe von Komplexbildnern zum Eluenten gezielt beeinflussen [3,11]. Der Komplexbildner dient als Ligand, wobei das Analytkation als zentrales Metallion fungiert. Je selektiver ein Ligand gegenüber einem bestimmten Zentralion ist, desto stärker ist sein Einfluss auf dessen Retentionszeit. Im Idealfall verändern sich die Retentionszeiten der anderen Kationen nur geringfügig. 

Häufig verwendete Komplexbildner sind Kronenether und Dicarbonsäuren wie Oxalsäure, Dipicolinsäure und Weinsäure.

18-Krone-6-ether

Um eine bessere Trennung der Alkalimetallionen zu erreichen, werden Komplexbildner eingesetzt. Die Zugabe von 18-Krone-6-ether (1,4,7,10,13,16-Hexaoxacyclooctadecan) zum Eluenten führt zu einer besseren Trennung zwischen Na+, NH4+und K+. Diese Modifikation ist beispielsweise nützlich, um die Bestimmung von Spuren an NH4+ in natürlichen Wasserproben mit hoher K+-Belastung zu verbessern.

Abbildung 9 zeigt, wie die Retentionszeit von K+  nach Zugabe von 18-Krone-6-Ether zum Eluenten signifikant ansteigt (Tabelle 1). Dies lässt sich durch die Bildung des in Abbildung 10 gezeigten K+-18-Krone-6-Ether-Komplex erklären, welcher erheblich größer ist. Die Retentionszeit von Kalium nimmt aufgrund der sterischen Hinderung zu, und damit auch der Abstand zu NH4+. Selbst hohe Kaliumkonzentrationen beeinträchtigen nicht die Ammoniumbestimmung.

Abbildung 9. Überlagerte Chromatogramme mit gängigen Kationen (Lithium, Natrium, Ammonium, Kalium, Calcium und Magnesium), die die Wirkung der Zugabe von 18-Krone-6-Ether (in Orange) zum Elutionsmittel zeigen [3,11].
Tabelle 1. Auswirkungen der Verwendung des Eluent Modifiers 18-Krone-6-Ether auf die Retentionszeit (RT) verschiedener Kationen (jeweils 10 mg/l).
Peak Komponente RT [min] RT [min] (18-Krone-6)
1 Lithium 4.31 4.25
2 Natrium 5.60 5.61
3 Ammonium 6.28 6.42
4 Kalium 8.46 10.39
5 Calcium 17.47 17.00
6 Magnesium 20.78 20.00
Abbildung 10. Struktur des 18-Krone-6-Ethers mit einem Kaliumion in der Mitte. Das Kaliumion passt genau in den «Käfig» des Ethers. Die Komplexierung erfolgt über die Elektronenpaare der Sauerstoffatome.

Dicarbonsäuren

Dicarbonsäuren bilden mit vielen zweiwertigen Kationen Komplexe, die in der Regel eine geringere elektrische Ladung aufweisen. Dies hat zur Folge, dass mehrwertige Kationen bei der Zugabe von Dicarbonsäuren zum Eluenten weniger stark zurückgehalten werden und früher eluieren. Wie stark dieser Effekt ausfällt, hängt vom jeweiligen Komplexbildungskonstanten des Kations ab.

Abbildung 11 zeigt diese Wirkung auf Magnesium, Calcium und Zink bei Verwendung von Dipicolinsäure (auch bekannt als Pyridin-2,6-dicarbonsäure, PDC oder DPA) als Eluent Modifier. Im Vergleich zu Calcium oder Magnesium bildet das Übergangsmetall Zink einen viel stärkeren Komplex mit Dipicolinsäure. Daher wird es bereits durch geringe Konzentrationen dieses Komplexbildners stark beeinflusst. Im Chromatogramm b) eluiert Zink bereits vor Lithium, in c) ist es vollständig komplexiert und eluiert mit dem Injektionspeak. Calcium bildet mit Dipicolinsäure nur einen schwachen Komplex, sein Komplex ist jedoch stärker als mit Magnesium. Im Chromatogramm b) ist die Auflösung von Magnesium und Calcium reduziert, während in c) Calcium bereits vor Magnesium eluiert. Dieser Modifier wird verwendet, um die Analysezeit bei der Bestimmung von Calcium und Magnesium sowie Alkalimetallkationen zu verkürzen.

Abbildung 11. Chromatogramme zeigen die Trennung von 1. Natrium, 2. Kalium, 3. Magnesium, 4. Zink und 5. Calcium bei Verwendung unterschiedlicher Mengen an Dipicolinsäure-Modifier im Eluenten: a) 0 mol/L, b) 0,1 mmol/L, c) 0,7 mmol/L [11].
Tabelle 2. Auswirkungen der Verwendung des Eluentenmodifikators Dipicolinsäure auf die Retentionszeit (RT) verschiedener Kationen (jeweils 10 mg/l).
Peak Komponente RT [min] (a) RT [min] (b) RT [min] (c)
1 Natrium 6.79 6.50 5.39
2 Kalium 10.42 9.93 8.08
3 Magnesium 33.05 29.90 19.05
4 Zink 38.24 3.38
5 Calcium 44.48 35.87 16.08

Automatische Eluentenaufbereitung

Nachdem Sie den idealen Eluenten für Ihre Anwendung gefunden haben, bietet es sich an eine Automatisierung in Betracht zu ziehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Eluentherstellung zu automatisieren. Eine bewährte Vorgehensweise ist die Verwendung von Eluent-Konzentraten, aus denen sich die gewünschte Konzentration präzise und automatisch herstellen lässt. Alle Standardeluenten, die mit Metrohm Säulen verwendet werden, sind bei Merck erhältlich. Diese Eluentkonzentrate können beispielsweise mit einem 941 Eluent Production Module automatisch verdünnt werden.

Für Hydroxid-Eluenten wie NaOH, KOH oder LiOH ist das 948 Continuous IC Module, CEP die ideale Lösung. Dieses Modul ermöglicht die kontinuierliche elektrolytische Herstellung von Hydroxid-Eluenten aus einem Hydroxid-Konzentrat.

Abbildung 12. Kurvenüberlagerung von 200 Injektionen der Standardanionen (Fluorid, Chlorid, Nitrit, Bromid, Nitrat, Sulfat und Phosphat) unter Verwendung eines Eluentgradienten, der mit dem 948 Continuous IC Module, CEP, hergestellt wurde.

Die Vorteile der Automatisierung sind:

  1. Zuverlässigkeit - keine manuelle Vorbereitung oder Arbeit erforderlich
  2. Höhere Reproduzierbarkeit und Robustheit der Trennung
  3. Bessere Leistung aufgrund einer niedrigeren Basisleitfähigkeit und geringerer Variabilität

Fazit

Eluenten bilden einen Schlüsselfaktor im sogenannten Abhängigkeitsdreieck der Ionenchromatographie. Vor der Herstellung eines Eluenten sind zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen – darunter die richtigen Vorbereitungsschritte, die verwendeten Chemikalien sowie weitere Einflussgrößen. Für eine reproduzierbare und robuste Ionenchromatographie ist die sorgfältige Wahl und Vorbereitung des Eluenten unerlässlich.

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[1] Kromidas, S. The HPLC Expert; Wiley-VCH: Weinheim, 2016.

[2] Haddad, P. R.; Jackson, P. E. Ion Chromatography; Journal of Chromatography Library; Elsevier: Amsterdam, 1990.

[3] Schäfer, H.; Läubli, M. Monograph: Ion Chromatography; Metrohm AG: Herisau, Switzerland, 2023. https://www.metrohm.com/en/products/8/1085/81085077.html

[4] Liu, Y.; Kaiser, E.; Avdalovic, N. Determination of Trace-Level Anions in High-Purity Water Samples by Ion Chromatography with an Automated On-Line Eluent Generation System. Microchemical Journal 1999, 62 (1), 164–173. DOI:10.1006/mchj.1999.1699

[5] Zou, J.; Motomizu, S.; Fukutomi, H. Reversed-Phase Ion-Interaction Chromatography of Inorganic Anions with Tetraalkylammonium Ions and Divalent Organic Anions Using Indirect Photometric Detection. Analyst 1991, 116 (12), 1399–1405. DOI:10.1039/AN9911601399

[6] Wahab, M. F.; Anderson, J. K.; Abdelrady, M.; et al. A. Peak Distortion Effects in Analytical Ion Chromatography. Anal. Chem. 2014, 86 (1), 559–566. DOI:10.1021/ac402624a

[7] Martin, D. Column Chromatography; IntechOpen, 2013.

[8] Motomizu, S.; Oshima, M.; Hironaka, T. Ion-Exchange Chromatographic Determination of Anions by Indirect Photometric Detection: Comparison of Eluent Ions with Respect to Sensitivity Enhancement. Analyst 1991, 116 (7), 695–700. DOI:10.1039/AN9911600695

[9] Acikara, Ö. B. Ion-Exchange Chromatography and Its Applications. From the Edited Volume  Column Chromatography, Edited by Dean F. Martin and Barbara B. Martin, InterOpen 2013. DOI:10.5772/55744

[10] Metrohm AG. Column Manual A Supp 19 (6.01034.4x0); 8.107.8013EN / 2023-03-08; Metrohm AG: Herisau, Switzerland, 2023.

[11] Kolb, M.; Seubert, A.; Schäfer, H.; Läubli, M. (Editor). Monograph: Practical Ion Chromatography, 3rd ed.; Metrohm AG: Herisau, Switzerland, 2020. https://www.metrohm.com/en/products/8/1085/81085069.html

Monographie: Ionenchromatographie

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Autor
Schöneck

Thomas Schöneck

Produktspezialist IC
Metrohm International Headquarter, Herisau, Schweiz

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