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Die Kontrolle der Keimbildungsprozesse eines Materials kann die Qualität des Endprodukts und die Größenverteilung seiner Partikel verbessern. Da die Materialeigenschaften je nach Partikelgröße variieren können (vgl. Quanteneinschluss bei speziell designierten Mikrokristallgittern), ist das Verständnis und die Überwachung des Bildungsprozesses für die Hersteller von Vorteil. Der Einsatz eines automatisierten Titrators ermöglicht einen tieferen Einblick in einige dieser Vorgänge und trägt dazu bei, einen komplexen Prozess, der die Eigenschaften des Endprodukts beeinflusst, besser zu kontrollieren.

Die überwachte Kurve bezieht sich auf das LaMer-Modell, das für die Beschreibung der kinetisch kontrollierten Keimbildung (Nukleation von Nanopartikeln) aus der übersättigten Lösung der Vorstufe herangezogen wird. Es ist möglich, das Löslichkeitsprodukt, die Keimbildungsereignisse und das Kristallwachstum zu überwachen. Metrohm bietet die erforderlichen Sensoren und Dosierkomponenten an, um die idealen Bedingungen für die Untersuchung, Synthese und Prozesskontrolle zu ermitteln. Diese Application Note befasst sich mit der Bildung von Calciumcarbonatfällungen aus einer Lösung.

Es empfiehlt sich, die Lösung und eine Komponente der Vorstufe bereits vorab vorzubereiten und das gemessene Ion über ein Metrohm-Dosiergerät zuzugeben. Die Kalibrierung und Vorkonditionierung der Sensoren hängt vom verwendeten System ab.

Je nach zu untersuchendem Material und Bedingungen werden entsprechende Sensoren und Titriermittel eingesetzt. Als Beispiel wurde die Bildung von Calciumcarbonat untersucht. Ein OMNIS-Titrator wurde in Kombination mit OMNIS-Dosiermodulen (Abbildung 1) und einem 902 Titrando verwendet. Eine Carbonatlösung wurde in einen Titrierbecher gegeben und der pH-Wert mit einer SET-pH-Titration auf 11 eingestellt. Nachdem der pH-Wert 11 erreicht war, wurde eine Calciumchloridlösung zugegeben und die freie Ca2+-Konzentration mit einer MET U-Titration gemessen. Gleichzeitig wurde eine Messung im Messmodus MEAS U mit der Optrode durchgeführt, die einen transmissionsproportionalen Spannungswert liefert, um den qualitativen Transmissionsgrad der Lösung zu überwachen. Der pH-Wert der Lösung wurde mit dem Befehl STAT pH, der über den 902 Titrando ausgeführt wurde, auf einem vorgegebenen Wert konstant gehalten. Zum Screening und zur Optimierung der Parameter kann ein Probenroboter eingesetzt werden, um den Probendurchsatz zu erhöhen. 



Abbildung 1. OMNIS Titrator mit einem OMNIS Dosiermodul und einem OMNIS Probenroboter S.

Die Beobachtung der Calciumcarbonatbildung ist in Abbildung 2 dargestellt. Zu Beginn wird das Potenzial ohne Calciumionen angezeigt. In definierten Abständen wird Calcium in die carbonathaltige Lösung zugegeben und dabei das Ca2+-Ionenpotential beobachtet. Die erhaltene U/t (Potential/Zeit)- bzw. U/V (Potential/Volumen) -Kurve wird dem LaMer-Diagramm mit seinen verschiedenen Stadien zugeordnet. Zu Beginn (Vorstufe) liegt eine ungesättigte Lösung vor, in der sich noch keine feste Phase gebildet hat (I). Das Potenzial steigt aufgrund der zugesetzten Kalziumionen an und nimmt weiter zu, bis es zur Keimbildung kommt (II) und sich CaCO3 bildet. Die optische Durchlässigkeit (in orange dargestellt) nimmt drastisch ab, sobald sich genügend stabile Teilchen gebildet haben. Nach der Bildung stabiler Teilchen nimmt die Calciumionenkonzentration in der Lösung aufgrund des Teilchenwachstums ab (III) und pendelt sich auf einem Potenzialplateau ein. Das Potenzial auf dem Plateau entspricht einer bestimmten Calciumionenkonzentration. Diese Konzentration ist gleich dem Löslichkeitsprodukt von CaCO3 bei den definierten Reaktionsbedingungen.

Abbildung 2. Beispielkurve für die Bildung von Calciumcarbonat. Grün ist das mit der kombinierten Ca-Ionen-selektiven Elektrode gemessene Potenzial der freien Calciumionen, orange das mit der Optrode gemessene Potenzial. Das Experiment wurde bei pH 11 durchgeführt. Die farbigen Phasen beschreiben die Vorkeimungsphase (I), die Keimbildung (II) und das Partikelwachstum (III).

Beide Kurven, das Calciumpotenzial und das Transmissionspotenzial, können mit dem Befehl COLLECT zusammengeführt und in einem Diagramm dargestellt werden.

 

Metrohm-Geräte bieten hervorragende Möglichkeiten für die Untersuchung von Keimbildungsprozessen in verschiedenen Bereichen (z. B. Materialwissenschaft, Biomineralisation, Pharmazie und Geologie). Es können verschiedene ionenselektive Elektroden verwendet werden, darunter Calcium, Blei, Kupfer und vieles mehr.

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