Moderne Labors, die sich mit routinemässiger Prozess- und Qualitätskontrolle von Fetten und Ölen beschäftigen, erfordern hohe analytische Produktivität mit einem Minimum an Bedienereingriffen. Die automatische thermometrische Titrimetrie ist für diese Aufgabe sehr gut geeignet. Es ist kein elektrischer Kontakt mit den Titrationslösungen nötig, so dass Proben in einer komplett nichtwässrigen Umgebung titriert werden können. Der Endpunkt wird automatisch bestimmt, ist nicht anfällig für Bedienereinflüsse und kann in stark gefärbten oder trüben Lösungen und sogar in Medien mit Schwebstoffen ermittelt werden. Der thermometrische Messfühler benötigt keine Wartung, spezielle Vorbereitung, Regeneration oder Kalibrierung und kann zwischen den Titrationen trocken gelagert werden. Zwei Bestimmungen, die in der Analyse von Fetten und Ölen oft zum Einsatz kommen, zeigen die Vielseitigkeit der Technik, und zwar die des Fettsäurengehalts (FFA) und die des Iodwerts (IV). In beiden Analysen zeigte sich eine überaus hohe Übereinstimmung mit Ergebnissen, die anhand offizieller Analysemethoden erzielt wurden. Die Titrationen laufen sehr schnell ab, normalerweise in weniger als einer Minute, und können unter Verwendung eines automatischen Probenwechslers durchgeführt werden.